Deep Dive: Kognitive Logistik

Technik, die mitdenkt – das gehört inzwischen für uns zum Alltag. In vielen Branchen sind Roboter, vernetzte Systeme und künstliche Intelligenz im Einsatz. Gerade in der Logistik sind die Möglichkeiten zahlreich und vielversprechend. Wir haben uns das Thema kognitive Logistik genauer angeschaut und berichten im Detail.

Der Begriff Logistik 4.0 ist eng mit fortschreitender Digitalisierung verbunden. Das kann vieles bedeuten und umfasst diverse Bereiche, wie wir berichteten. Transportdrohnen oder der digitale Lieferschein sind einige konkrete Beispiele, wie modernste Technologie in der Welt von Logistik und Transport Anwendung finden kann.

Ein weiteres bedeutendes Feld ist die kognitive Logistik, die grundsätzlich als Teilbereich des übergeordneten Begriffs Logistik 4.0 zu verstehen ist. Sie ist eng mit vielen anderen Aspekten verzahnt, deshalb unscharf und nicht immer klar abzugrenzen. Grundsätzlich kann man festhalten, dass sie die Entwicklung zu Logistiksystemen beschreibt, die in immer grösserem Umfang eigenständig agieren und Entscheidungen treffen können.

Wo Maschinen und Computer teilweise noch vor einem Jahrzehnt überwiegend unterstützen, während der grössere Teil der Arbeit nach wie vor vom Menschen abhing, können sie heute selbständig ganze Prozesse übernehmen. Das kann jeder beobachten, der einmal einen Blick in moderne Lagerhäuser, ein Versandzentrum oder einen Warenhafen wirft. Viele Bereiche dort kommen inzwischen ganz ohne menschliche Koordination und Steuerung aus. Sensorik, Roboter und Fahrzeuge kommunizieren untereinander und organisieren Erfassung, Sortierung und Beförderung der Lagerbestände in Eigenregie. Damit sind Zukunftsvisionen von vor zwei Jahrzehnten schon heute Realität.

Was jetzt schon geht: Robotik und Big Data

Wir haben uns an Roboter gewöhnt, ob im Kleinen oder im Grossen. Vom Staubsauger oder Rasenmäher bis hin zur vollautomatisierte Fertigungsstrasse in der Industrie ist alles möglich – und trotzdem stehen wir gerade erst am Anfang. Der technologische Fortschritt erlaubt immer autonomere Roboter, die selbstständig Analysen über ihre Umgebungen treffen und mit anderen Systemen kommunizieren können.

In der Logistik bietet das grosse Vorteile. Vor allem in der Lagerhaltung, Kommissionierung und beim Be- und Entladen können Maschinen ihre Stärken zur Geltung bringen; dies sogar wortwörtlich, wenn man die Belastbarkeit der Hydrauliksysteme moderner Transportroboter mit der Muskelkraft eines Menschen vergleicht.

Aber es geht nicht nur um Stärke. Auch Intelligenz zählt: Die deutschen Konzerne REWE und DM setzen in einigen Fililen testweise Roboter des Herstellers Udica ein, die nach Ladenschluss Regale überprüfen und gegebenenfalls Waren nachräumen sollen. Dabei erfassen Kameras die Barcodes der Produkte. Das «Gesehene» wird dann von einem intelligenten System verarbeitet und mit Lagerbeständen abgeglichen. Auf Basis dieser Daten kann die Software selbstständig Bestände ersetzen und Nachschub beordern. Zwar können und sollen diese Helfer menschliche Angestellte nicht ersetzen. Viele Tätigkeiten bei der Lagerhaltung und der Inventur können aber so stark vereinfacht werden.

Was bald gehen könnte: Verknüpfung der physischen mit der virtuellen Welt

Die aktuellen Trends des technischen und digitalen Fortschritts beschränken aber sich nicht nur auf die Entwicklung von Robotern. So werden komplexe Planungsaufgaben wie Routenführung oder Ressourcenplanung schon heute von künstlichen Intelligenzen optimiert. Diese können anhand grosser Datenmengen präzise Berechnungen und Prognosen tätigen, die Prozesse bis ins Detail optimieren. Dabei werden die digitale und die physische Welt immer stärker miteinander verwoben.

Auch ein Pilotprojekt von Telekom und Commerzbank verspricht interessante Erkenntnisse. Die Konzerne arbeiten mit einem Partner aus der Logistikbranche an einer Lieferkette 4.0, die den parallelen, digitalen Finanzfluss unmittelbar mit dem realen Warenfluss abgleicht. Dabei kommt eine ganze Bandbreite netzfähiger High-Tech-Geräte zum Einsatz. Diese kognitiv-digitale Optimierung macht die Lieferkette insgesamt übersichtlicher, einfacher zu verwalten und spart ausserdem Kosten ein.

Technik, die mitdenkt – aber trotzdem noch viel lernen muss

Wie steht es also um kognitive Logistik? Werden unsere Waren künftig ganz ohne menschlichen Einfluss gelagert und befördert? Die Antwort ist ein klares «Jein». Künstliche Intelligenzen, autonome Roboter, selbstfahrende LKW – die Grundlagen für all diese Dinge sind schon gelegt und erprobt, vieles davon ist längst im Einsatz. Die bahnbrechenden Fortschritte vor allem im Bereich lernfähiger Systeme beschleunigen die technologischen Entwicklungen. Unbestreitbar sind kognitive, «selbstlernende» Systeme echte Gamechanger. Das gilt für die Logistik, aber auch für fast sämtliche andere Branchen. Aber: Wir stehen gerade noch am Anfang. Unabhängig von Prophezeiungen der Tech-Jünger aus dem Silicon Valley ist es ein weiter Weg, bis kognitive Systeme sämtliche Arbeitsschritte übernehmen und menschliche Arbeitskraft ersetzen. Wann, wie und ob überhaupt, wird uns die Zukunft zeigen.

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