Lieferung per Drohne – Traum oder schon bald Realität?

Drohnen versprechen, die Welt der Logistik nachhaltig zu verändern. Die Vorteile der unbemannten Luftfahrzeuge liegen klar auf der Hand. Welches Potenzial aber hat die Technologie wirklich?

Pilotprojekte haben gezeigt, dass die Nutzung von Transportdrohnen längst nicht mehr in ferner Zukunft liegt. Dabei scheinen ihre Einsatzmöglichkeiten schier unbegrenzt: der Transport individueller Frachtgüter von A nach B, Expresslieferungen in abgelegene ländliche Regionen oder gar vollständig automatisierte Zustellung an Endkunden. Werden diese Träume schon bald Realität?

In der Branche gibt es seit längerem zahlreiche Konzepte, die den Einsatz von Drohnen auf unterschiedliche Art erproben. Bereits heute werden etwa im Gesundheitsbereich Blutproben versandt, deren Ergebnisse oft unter Zeitdruck erwartet werden. Verzögerungen durch im Stau stehende Kuriere waren bis anhin häufig. Dank Drohnentechnologie erfolgt der Versand ans Labor nun innert weniger Minuten. Im Rahmen des Projekts Zipline werden in Ruanda medizinische Versorgungsgüter in entlegene Dörfer transportiert. Auch Schwergewichte der Logistik haben die Zeichen der Zeit erkannt. So arbeitet Branchenriese Hellmann Logistics an grenzüberschreitenden, europaweiten Systemen. Das Projekt könnte zum Wegweiser für ein völlig neues Verständnis für Transportwege in der europäischen Binnenwirtschaft mit noch kürzeren Lieferketten werden.

Stand der Dinge: Noch viel Luft nach oben

Die Ergebnisse beflügeln vielerorts die Fantasie technikbegeisterter Unternehmer. Aber wie gestalten sich die Rahmenbedingungen? Bisher werden Drohnen überwiegend für kleine Lieferungen über kurze Distanzen verwendet. Vielerorts befindet sich die notwendige Infrastruktur erst in der Planung, bei der wichtige Fragen noch nicht abschliessend geklärt sind. Immerhin: Ein erster rechtlichen Rahmen wurde 2020 durch ein EU-Gesetz festgelegt, das auch von der Schweiz übernommen wurde. Es legt unter anderem Bedingungen für Gewicht, maximale Flughöhe und Registrierungspflicht fest und bietet Unternehmen damit grundlegende juristische Sicherheit.

Belastbarkeit aktueller Produkte

Und wie viel Last können moderne Drohnen tragen? Aktuell erprobte Konzepte verwenden vorwiegend leichtere Modelle für die innerbetriebliche Logistik oder kleine Lieferungen im B2B-Bereich. Inzwischen existieren jedoch auch für den Transport von grösserem Frachtvolumen entwickelte Produkte: Der Oktakoper Griff 800 des norwegischen Unternehmens Aviation soll Lasten bis zu 800 Kg befördern können. Zusätzlich ermöglichen künstliche Intelligenz und Netzwerktechnologie in Zukunft einen vollständig autonomen Betrieb.

Realistischer Einsatz von Drohnen: Pragmatismus statt blinder Euphorie ist angesagt

Kleindrohnen werden in Zukunft etwa in der Zustellung von Einzellieferungen an Endkunden eingesetzt. Bei grösseren Transportdrohnen hingegen ist die Integration der Technologie in bereits bestehende Strukturen denkbar. Beispielsweise könnte Containerfracht per Drohne direkt vom Schiff auf naheliegende Züge verladen werden. Auf diese Weise entlastete neuralgische Punkte wie Häfen oder Güterbahnhöfe könnten deutlich effizienter genutzt werden. Der Transport über die direkte Luftlinie ist zudem umweltfreundlicher als die Bewältigung kurzer Strecken per LKW.

Es hat sich noch lange nicht ausgeträumt

Die Technologie entwickelt sich kontinuierlich weiter. Hersteller arbeiten unter Hochdruck an neuen Modellen mit mehr Tragkraft, grösseren Reichweiten sowie autonomen Transportnetzwerken. Experten sehen Drohnen schon 2022 im gewerblichen Einsatz. In der Schweiz wollen es führende Unternehmen, Forschung und Start-Ups in enger Vernetzung durch Austausch von Know-How an die Weltspitze bringen.

Flächendeckende und autonome Drohnennetzwerke, die den konventionellen Transport auf Strassen und Schienen ersetzen, sind aufgrund der Herausforderungen und der bisherigen Fortschritte zwar noch nicht absehbar. Dennoch bietet die Technologie schon jetzt viele Chancen und Innovationen. Eine realistische und wirtschaftliche Möglichkeit für den Einsatz von Drohnen in der Logistikbranche ist der Transport auf den letzten Metern. Dort kommt die Vielseitigkeit der Fluggeräte durch zeitsparende und individuell angepasste Beförderung einzelner Frachtgüter besonders zum Vorschein. Auch für Same-Day und Expresslieferungen, etwa von Ersatzteilen, stellen Logistikdrohnen eine kostengünstige und schnelle Alternative zu Kurierfahrten dar.

Drohnen haben grosses Potenzial, die Branche zu revolutionieren. Ein kürzlich eingestelltes Pilotprojekt der Deutschen Post beweist indes auch, dass sie nicht die optimale Lösung für alle Probleme sind. Die rasanten Fortschritte können jedoch jederzeit eine schnelle Anpassung erforderlich machen. Hochinteressante Entwicklungen zeichnen sich auch im asiatischen Raum ab. Dort setzen Forschung und Wirtschaft stark auf innovative KI-gestützte und autonome Systeme, die bisher noch unerschlossene Einsatzmöglichkeiten hervorbringen könnten

Fest steht, dass Logistik nicht von heute auf morgen neu definiert wird. Bei allen vielversprechenden Möglichkeiten benötigt jede Innovation immer auch Zeit und sorgfältige Planung, bis sie ihr volles Potenzial auf rentable Weise entfalten kann. Trotzdem bieten sich schon heute viele Chancen, Transportprobleme mithilfe von Drohnen schlau und einfach zu lösen. Die Zukunft wird zeigen, ob die cleveren Fluggeräte den Himmel erobern können.

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